Strange, manchmal, diese Netzkultur und ihre Blüten.
Neulich wollte ich auf einen Kommentar zum Sinti-Post antworten. Wenn man gerade nicht eingeloggt ist, muss man ja ein Sicherheitsfantasiewort, das einem am Monitor angezeigt wird, eingeben. Das sind eigentlich immer komplett bedeutungsfreie Wörter, z.T. mit Zahlen drin wie z.B. "js2hrgaa7et" oder so. Aber ausgerechnet bei dem Sinti-Post sollte ich "Sterbity" eingeben - wie ein anglisiertes Substantiv des Verbs "sterben".
Hat natürlich nix zu bedeuten, reiner Zufall etc.
Trotzdem war das irgendwie ein stranges Gefühl...
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5 Kommentare:
Interessant, dass du dieses Thema ansprichst. Ich bin schon lange von sogennanten "Captchas" fasziniert, und meine Faszination faengt schon beim Namen an. Von Wikipedia:
"CAPTCHA ['kæptʃə] ist ein Akronym für Completely Automated Public Turing test to tell Computers and Humans Apart. Wörtlich übersetzt bedeutet das „Vollautomatischer öffentlicher Turing-Test, um Computer und Menschen zu unterscheiden“. CAPTCHAs werden verwendet, um zu entscheiden, ob das Gegenüber ein Mensch oder eine Maschine ist. Der Begriff wurde zum ersten Mal im Jahr 2000 von Luis von Ahn, Manuel Blum und Nicholas J. Hopper an der Carnegie Mellon University und von John Langford von IBM gebraucht.
Während bei einem Turing-Test ein Mensch entscheiden soll, ob sein Gegenüber ein Rechner oder ein anderer Mensch ist, ist die Idee bei einem CAPTCHA, dass ein Rechner diese Unterscheidung machen soll. CAPTCHAs sollen im Internet sicherstellen, dass nur Menschen und keine programmierten Bots bestimmte Dienste nutzen können. Die Herausforderung für einen Programmierer beim Turing-Test ist es, den Computer möglichst menschenähnlich erscheinen zu lassen; bei CAPTCHAs entstehen zwei Herausforderungen: einerseits schwere Aufgaben in den CAPTCHAs zu stellen, andererseits solche Aufgaben lösen zu können."
Wie du siehst, da sind wir schon im Herzen meines Interessens- und Forschungsgebiets: naemlich die Mensch-Maschine-Schnittstelle.
Eine interessante Weiterentwicklung ist das reCaptcha. Auch aus Wikipedia:
"Da mittlerweile laut einer Hochrechnung der Carnegie Mellon University Internetnutzer weltweit pro Tag 150.000 Stunden[10] damit verbringen CAPTCHAs zu lösen, werden Überlegungen angestellt, wie diese Zeit sinnvoll genutzt werden kann. Der Informatiker Luis von Ahn hat dazu ein System namens reCAPTCHA programmiert, das bei der Buch-Digitalisierung eingescannte Worte, die die Texterkennungssoftware nicht erkennt, durch die Eingabe von CAPTCHAs optimiert. Auf jedem CAPTCHA sind zwei Wörter abgebildet: Eines, welches dem System bereits bekannt und bestätigt ist, das andere ist ein unerkanntes Wort aus einem Buch.
Durch die Lösung des zusätzlichen Wortes ist es naheliegend zu vermuten, dass mehr Zeit verwendet wird, um eine Lösung zu finden. Da es sich allerdings um Worte und nicht um zerstückelte Codefragmente handelt, fällt es dem Benutzer leichter und ist somit auch schneller, zwei Wörter gleichzeitig zu lösen.
Der Nutzer beteiligt sich daran, durch dieses CAPTCHA kostenlos für das Gemeinwohl für das Schrifterkennungsprojekt reCAPTCHA mitzuwirken (siehe Crowdsourcing). Zurzeit werden mit reCAPTCHA Bücher aus dem Internet Archive digitalisiert. Es gibt Plugins für Webapplikationen, wie Lifetype, WordPress, Drupal, vBulletin oder MediaWiki, um reCAPTCHA dort zu integrieren. Viele Millionen Menschen beteiligen sich so an dem Projekt ohne die genaue Absicht des Projekts zu kennen und stellen ihre Leistung, die sie ohnehin zur Eingabe erbringen müssen zur Verfügung."
Ziemlich cool, finde ich.
In der Tat.
Aber aus welchem Buch stammt wohl "Sterbity"?
Vielleicht will ich das lieber gar nicht wissen...
by the way, mein Captcha, das ich hierfür eingeben muss, lautet:
snest
nolyie
Ähh, Ulf, da ist mir gerade noch was aufgefallen: du hast kein Kommentar zum Roma/Sinti-Post gemacht. Hat dich Sterbity abgeschreckt?
...ja, hat es in der Tat. Oder zumindest aufgehalten, abgelenkt, wie auch immer. Und hinterher hab ich's dann auf sich beruhen lassen, vielleicht auch vergessen oder verdrängt...
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